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Es zeigt das Faschingsprinzenpaar des Jahres
1963, Prinz Egon I. (Dr. Lechner) und seine spä-
tere Ehefrau Prinzessin Rita II. (geb. Empl). Die beiden verliebten sich während
des Faschings ineinander und auch Jahrzehnte später schwärmten sie
noch voneinander und von dieser Faschingssaison.
Egon Lechner war Geschäftsmann in Erding (Dr. Lechner Jagdreisen,
E+C Einkaufszentrum, Karl Empl KG, uvm.) und er nutzte sein Orga-
nisationstalent und seine Zielstrebigkeit dazu, die Abläufe der Fa-
schingsaktivitäten zu perfektionieren. So hatte das Prinzenpaar ei-
nen eigenen Erkennungsspruch, der gleich für Stimmung sorgte. Sie
riefen: „Narretei“ und die feiernden Zuschauer riefen zurück „Alle
dabei“. Durch selbstbewusstes Auftreten wurden Egon I. und Rita II.
auch über die Grenzen Erdings hinweg bekannt und saßen beispiels-
weise bei der Jubiläumsfeier der Narrhalla München, die 1968 im
Fernsehen übertragen wurde, in der 1. Reihe.
Für die Narrenschranne, der Begriff stammt aus diesem Jahr, be-
sorgte Egon Lechner extra vom Fliegerhorst Erding eine fahrbare
Bühne, damit die 5000 Zuschauer, die zur Aufführung der Narrhalla
zum Schrannenplatz gekommen waren und bis in die Seitenstraßen
standen, auch alles gut sehen konnten. Zudem ließ sich das Prin-
zenpaar erstmalig in der hochgehobenen Schaufel eines Traktors
auf den Platz fahren und winkte den Zuschauern fröhlich zu. Dabei
hat Prinzessin Rita ihrem Prinzen das Leben gerettet, als dieser bei-
nahe aus der Schaufel gefallen wäre.
Rita Empl ist die Tochter der ersten Faschingsprinzessin Annie Empl
(geb. Pointner) und stammt damit aus einer traditionsreichen Erdin-
ger Familie. Tradition war dem Prinzenpaar aber in einer Sache bei
diesem Fasching nicht wichtig: Sie verzichteten auf den klassischen
Walzer und tanzen als erstes Faschingspaar der Erdinger Ge-
schichte einen frei erfundenen Tanz zu moderner südamerikani-
scher Musik.
Zum damaligen Hofstaat gehörten neben den Gardetänzerinnen und
den Jungelfern auch vier Hofnarren (u. a. Hermann Greckl), sowie
die beiden Hofdamen „Butzi“ Renauer (später verheiratete Krüger)
und Irmgard Moser, sowie ein Mundschenk und ein eigener Hofpoet.
Egon Lechner meinte rückwirkend über diesen Fasching: „Es war
eine tolle Zeit mit einer Super-Mannschaft. Das größte Andenken an
diesen Fasching ist aber meine Frau!“